Funktionale
Sicherheit
Für Nutzer und Bediener steht auf jeden Fall der sichere Umgang mit einer Maschine im Vordergrund. Genauso wichtig ist aber auch, dass Schutzfunktionen und Schutzeinrichtungen nicht bei der Arbeit behindern, indem sie z. B. wiederkehrende Handgriffe unnötig erschweren. Hier sind jedoch Manipulationen, die zulasten der Sicherheit gehen, vorprogrammiert. Zudem gelten für die Instandhaltung von Maschinen andere Maßstäbe, die oftmals weitere Schutzeinrichtungen oder erweiterte technische Ausführungen notwendig machen, damit z. B. Einstellarbeiten auch bei geöffneten Schutzbereichen sicher durchgeführt werden können.
Was genau ist funktionale Sicherheit?
Als funktionale Sicherheit werden Schutzmaßnahmen bezeichnet, die eine Auswirkung auf bewegte Maschinenteile und Funktionen haben. Sie besteht meist aus mehreren Bauteilen, die so miteinander verknüpft sind, dass sie z. B. ein sicheres Stillsetzen einer Bewegung bewirken.
Neben elektrischen Bewegungen sind auch hydraulische und pneumatische Bewegungen und Funktionen als Bestandteil zu sehen. Sicherheitsfunktionen werden durch das Performance Level beschrieben, welches Auskunft über die Güte einer Schutzfunktion gibt.
Je höher ein bestehendes Risiko ist, desto besser muss auch die Güte der Schutzfunktion sein. Wie hoch das Performance Level ausfallen muss, wird während der Risikobeurteilung bestimmt.
Welche Bauteile zu einer Schutzfunktion zählen, wird in Normen beschrieben. Vom Sensor bis zum Aktor heißt die Faustformel dabei. Am Ende werden alle sicherheitsbezogenen Teile einer Steuerung noch einmal dahingehend untersucht, ob ihre Verknüpfung auch tatsächlich der geforderten Güte entsprechen. Erst wenn die Validierung erfolgreich war, ist der Prozess abgeschlossen.
Unsere Leistungen im Bereich Funktionale Sicherheit
Sicherheitskonzepte
Gefahren zu erkennen ist das eine, passende Gegenmaßnahmen zu ergreifen, jedoch oft individuell auf den jeweiligen Prozess abzustimmen. Gegen jede Gefährdung gibt es auch eine passende Maßnahme. Auf dieser Basis werden unsere Sicherheitskonzepte erstellt. Dabei spielen sowohl die Auswahl der Schutzfunktion eine Rolle als auch damit einhergehende mögliche Kosten im Betrieb. Der Einsatz von berührungslos wirkenden Schutzeinrichtungen, wie z. B. Lichtvorhänge sind eine gern verwendete Möglichkeit zum Schutz. Oft werden allerdings die Folgekosten durch die verpflichtete jährliche Prüfung außer Acht gelassen. Deshalb ist es wichtig, ein Sicherheitskonzept vom ganzheitlichen Ansatz sowie unter den Aspekten der Nachhaltigkeit zu betrachten.
Die Sicherheitskonzepte von CE-CON berücksichtigen natürlich alle rechtlichen Anforderungen relevanter Richtlinien und Normen. Darüber hinaus gehen wir speziell auf Ihre örtlichen Begebenheiten ein, die stets einen erheblichen Einfluss auf tatsächlich realisierbare Schutzmaßnahmen haben. Dabei gilt: Das teuerste ist nicht zwangsläufig auch das beste und passt oftmals überhaupt nicht als Schutzeinrichtung. Mit unserer Erfahrung meistern wir diese Gratwanderung zwischen Nutzen, Kosten und Machbarkeit für Sie optimal und auf Ihre Anforderungen fokussiert. So werden all unsere Sicherheitsfunktionen mit Weitblick und Sachverstand individuell entwickelt.
Performance Level Berechnung
Die Norm EN ISO 13849-1 beschreibt das Verfahren zur Quantifizierung von Gefährdungen und zur Ermittlung des Performance Level (PLr) für Sicherheitsfunktionen. Der zweite Teil der Norm EN ISO 13849 gibt vor, wie das in der Risikobeurteilung geforderte Performance Level für jede steuerungstechnische Maßnahme errechnet und validiert wird.
Die richtige Schutzeinrichtung für jede Anwendung zu finden, die Sichtung der Bauteildokumentation und das Herausfiltern notwendiger Kenngrößen ist zeitraubend und trotz der existierenden kostenlosen Software SISTEMA des Institutes für Arbeitsschutz (IFA) aufwendig. Es erfordert daher geschultes Personal, um mit der Software richtig umzugehen.
Diese Kenngrößen dann unter Berücksichtigung von Kategorie und Performance Level in die Maschinensteuerung zu integrieren, ist kompliziert und abhängig von der notwendigen Stopp-Kategorie.
Wir beraten Sie gern von der Bauteilauswahl bis hin zur Schaltplanerstellung Ihrer pneumatischen, hydraulischen und elektrischen Steuerungskomponenten und Sicherheitsfunktionen. Schicken Sie uns dazu Ihre Schaltungsunterlagen oder nennen Sie uns die Anzahl von Antrieben (elektrisch, pneumatisch, hydraulisch) und Sicherheitsfunktionen (Not-Halt-Taster, Sicherheitslichtschranken, Scanner, Trittschutzmatten etc.) und Sie erhalten von uns ein Festpreisangebot. Schauen Sie hierzu auch gern einmal bei unserem Angebot in unserer Academy vorbei.
Weitere Informationen zum Thema
Blogbeitrag:
Nur weil in den Bauteildaten erwähnt ist, dass mit dem Bauteil ein Performance Level von „e“ erreicht werden kann, gilt dies noch lange nicht automatisch für die gesamte Sicherheitsfunktion. Vom Entwurf einer Schaltung für eine Sicherheitsfunktion bis zu deren Validierung ist ein langer Weg, der mit zahlreichen Stolpersteinen gepflastert sein kann.
Fachseminar:
Das Institut für Arbeitsschutz der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung hat den Software-Assistenten SISTEMA zur Bewertung von sicherheitsbezogenen Maschinensteuerungen nach DIN EN ISO 13849 entwickelt. Die Software ist kostenfrei, sehr umfangreich und mittlerweile sehr verbreitet. In diesem Fach-Seminar behandeln wir steuerungstechnische Schutzfunktionen, deren Entwicklung und die Validierung des PL mittels SISTEMA.
Blogbeitrag:
Mit der Industrie 4.0 haben auch neue Technologien Einzug in den Arbeitsalltag gefunden. So arbeiten Mensch und Maschine immer enger zusammen und Produktionsabläufe werden immer vernetzter. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit und insbesondere auch auf das Performance Level (PL), welches angibt, wie zuverlässig eine Sicherheitsfunktion ist. Was es dabei alles zu beachten gilt, erfahren Sie hier.